Katharina Franck
Die wahren Abenteuer sind nicht nur im Kopf
Mit "On The Verge Of An Autobiography" veröffentlicht Deutschlands prägnanteste Popstimme ihr persönlichstes Album.
Offen für neue Impulse war Katharina Franck schon immer. Bereits die lange Geschichte ihrer Band Rainbirds zeigt spannende stilistische Wendungen. Von den Gitarrenpop-Anfängen 1986 mit dem Hit "Blueprint" bis zur ungewöhnlichen Triobesetzung mit Pianistin und Komponistin Ulrike Haage und Schlagzeuger Tim Lorenz. Noch überraschender waren die mitunter wegweisenden Projekte zwischendurch: Theatermusik mit FM Einheit, Hörspiele, die gesprochenen Popsongs auf den CDs "Hunger" und "Zeitlupenkino".
Was das mit dem neuen Album "On The Verge Of An Autobiography" zu tun hat? Schon die ersten drei Songs geben eine klare Antwort. Noch nie klang Katharina Franck auf CD so leidenschaftlich und gleichzeitig locker. Und noch nie kamen ihr Talent für interessante Melodien und intelligente Texte, ihre Präsenz und vielfältige Erfahrung mit so direkter Wucht zum Ausdruck.
Dafür verantwortlich ist eine gewisse Leichtigkeit, die sich Katharina Franck in den letzten Jahren besonders im Hinblick auf Produktion und Sound zulegte. „Peter Schmidt hatte vorher schon meine Demos gehört und Peter Hinderthür als Partner vorgeschlagen. Wir verstanden uns sofort hervorragend.“ Ebenso perfekt stimmt die "Chemie" zwischen Bassist Hinderthür und Francks bewährtem Schlagzeuger Achim Färber, die sich erst zu Aufnahmebeginn kennen lernten. Zur Grundbesetzung gehört auch Gitarrist Mathias Mauersberger. Ulrike Haage spielt bei drei der zwölf Songs Klavier.
Im Zentrum stand Katharina Franck als souveräne künstlerische Leiterin. „Diese echte Freude an meinen Vorgaben, wie unmittelbar sich die Musiker davon inspirieren ließen und wie die beiden Peter letztlich die intensiven Aufnahmesessions äußerst pur und dynamisch arrangierten, das hat mir den sprichwörtlichen Kick gegeben.“
Dieser Kick zieht sich spürbar durch alle Stücke, ob potentielle Hits oder sinnliche Balladen. Das Opus Magnum des Albums changiert zwischen Blues, Pop und Spoken Poetry und kulminiert in einem fulminanten Crescendo.